Tourismusverband Ammersee-Lech – Die Perspektive wechseln…Dießen am Ammersee

Die Perspektive wechseln…
Dießen am Ammersee

Seit jeher zieht der anerkannte Luftkurort (See: 533 m ü. N.N.) Urlauber und Wassersportler an – hier befindet sich
die älteste Binnen-Segelschule Deutschlands! Mehrere Bootsverleihe und drei Strandbäder bieten beste Möglichkeiten zu
segeln, surfen, rudern oder zu schwimmen. Wer es gemütlicher mag, verweilt in den gepflegten Seeanlagen oder macht eine
Fahrt auf einem Raddampfer mit. Ebenso genossen und genießen kreative Menschen aus Handwerk, Kunst und Kultur die
inspirierende Atmosphäre dieser idyllischen Gegend. Ihr Schaffen prägt seit Jahrhunderten das Ortsbild und bereichert jährlich
aufs Neue die Szene – mit permanenten Ausstellungen, auf diversen Märkten und in traditionsreichen Betrieben.

Die historische Marktgemeinde Dießen ist ein durch Jahrhunderte gewachsener Ort. Die erste urkundliche Erwähnung der
Grafen ‚Diezzan‘ datiert aus dem Jahr 1039. 1132 wurde das Kloster gegründet, das bis 1803 die Geschicke des Ortes teilte
undzeitweise auch bestimmte.

Die zum Marienmünster erhobene Klosterpfarrkirche ‚Mariä Himmelfahrt‘ gilt als eine der großartigsten Barockkirchen
Süddeutschlands und stellt die größte Sehenswürdigkeit des Ortes dar. Sie wurde in den Jahren 1732 bis 1739 von dem
Barockmeister Johann Michael Fischer errichtet und bildete den Mittelpunkt des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstiftes
Dießen. Der eindrucksvolle Bau, der in den vergangenen Jahren von Grund auf restauriert wurde, hat eine höchst qualitätsvolle
Ausstattung: einen von Francois Cuvilliés entworfenen Hochaltar, Deckengemälde von Johann Georg Bergmiller, Stukkaturen
der Gebrüder Feichtmayr, eine Kanzel von Johann Baptist Straub, Altargemälde der Venezianer Tiepolo und Pittoni sowie eine
Petrusstatue des Erasmus Grasser.

In den frühen 1980-er Jahren entstand aus der uralten Klosterstallung gleich neben dem Münster die moderne Winterkirche St. Stephan. Darüber wurde der ehemalige Kornspeicher, der Traidtcasten, zu einem stimmungsvollen
Festsaal umgebaut.Das Geschichtsbewusstsein der Dießener und ihre Liebe zum historischen Detail lässt sich nicht nur an der
Pflege der zahlreichen öffentlichen und privaten Bauten ablesen, sondern auch an dem Bemühen, längst vergessene Traditionen wieder
aufleben zu lassen. So knüpft der Töpfermarkt (siehe unten) an das lange Wirken der Hafner – der Töpfer und Kachelofensetzer
– an und

der Wengener Dorfmarkt bringt in jedem September überliefertes Brauchtum in Erinnerung.

Auch das Fischerstechen – ein feuchtfröhliches Turnier zu Boote, sehr zur Belustigung der Zuschauer – hat eine lange
Geschichte. Schließlich war der Fischfang über Jahrhunderte hin eine wichtige Erwerbsquelle für viele Familien in Dießen.




Zehntausende bei Töpfermarkt

Sie kommen aus allen Teilen Europas und es sind viele, die dabei sein möchten.
Um die 400 Keramiker bewerben sich jährlich um einen der 150 Plätze, die für die
viertägige Veranstaltung (stets von Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden
Sonntag) vergeben werden. Ihre Kunst lockt Zehntausende Besucher an den Ammersee.
Den Schwerpunkt bildet handwerklich produziertes Gebrauchsgeschirr aus Steinzeug,
Raku, Fayence, Porzellan, Irdenware neben landestypischen Keramiken, die
unterschiedliche Traditionen repräsentieren.

Dies gilt vor allem für die Kultfigur des Töpfermarktes: Nikos Kavgalakis von der griechischen
Insel Kreta. Er führt vor, wie seit alters die mediterranen Vorratsgefäße,die Pithoi, hergestellt
werden. Großes Interesse bringt die Fachwelt dem Diessener Keramikpreis
entgegen. Auch die Marktgemeinde Dießen erweist ihm Wertschätzung: Sie kauft entweder die
Wettbewerbsarbeiten oder artverwandte Unikate von den preisgewürdigtenKeramikern an und
macht sämtliche Arbeiten seit 2001 in einer Dauerausstellung im Rathaus zugänglich.

(Foto: Beate Bentele)





Die historische Marktgemeinde Dießen ist schon seit dem Mittelalter geprägt von einer Künstlerkolonie – sie gilt aus ihrer Tradition heraus
als Kristallisationspunkt für zeitgemäßes Kunstschaffen. Die Spuren von gestaltenden Handwerkern lassen sich ins frühe Mittelalter
zurückverfolgen.

Am Ende des ausgehenden 19. Jahrhunderts war Dießen erneut Anziehungspunkt von Künstlern und der damals erwachten Kunstgewerbe-Bewegung.
Bis zum heutigen Tage haben jene Kriterien Gültigkeit, die seit alters her die schöpferischen Kräfte bündelten:

Es ist die magische Anziehungskraft einer unverfälschten Natur am See, und es ist der Charme des Alpenvorlandes, der Maler,Bildhauer,
Musiker, Literaten und Kreative jeder Couleur nach wie vor fasziniert.

Berühmte Kunstschaffende, die zeitweise oder für immer ihre Heimat am Ammersee fanden, waren:

  • Wilhelm Leibl (1844 – 1900), Maler, bedeutender Vertreter des Realismus in Deutschland; z.B. Drei Frauen in der Kirche
    (Hamburg, Kunsthalle);
  • Thomas Theodor Heine (1867 – 1948), einer der besten Zeichner der Satirezeitschrift Simplicissimus;
  • Olaf Gulbransson (1873 – 1958), norwegischer Maler, Zeichner und Karikaturist, der ebenfalls als Mitarbeiter
    von Simplicissimus internationale Bekanntheit erlangte;
  • Robert Franz Curry (1872 – 1955), Maler;
  • Fritz Winter (1905 – 1976) zählt als Maler zu den wichtigsten abstrakten Künstlern der Nachkriegszeit;
  • Otto Julius Bierbaum (1865 – 1910), Literat und Lyriker, der auch als Herausgeber der Zeitschriften ‚Die freie Bühne‘,
    ‚Pan‘ oder ‚Die Insel‘ fungierte;
  • Clara Nordström (1886 – 1962), schwedische Schriftstellerin und Übersetzerin;
  • Luise Rinser (1911 – 2002), Schriftstellerin, die sich politisch engagierte; von 1954 bis 1959 mit Carl Orff (1895 – 1982)
    verheiratet; Komponist und Musikpädagoge; auf Kloster Andechs begraben; Dießen beherbergt das weltweit einzige Carl-Orff-Museum.

Einzigartiger Zusammenschluss

Namhafte Künstler sammelten hier ihreersten keramischen Erfahrungen, darunter die Bauhaus-Schüler Hilde und
Erich Kloidt, auf deren Initiative 1934 die Gründung der Arbeitsgemeinschaft Dießener Kunst (ADK) zurückgeht. Die ADK ist ein Künstler-
Zusammenschluss, der bis heute aktiv und in seiner Art einmalig in Deutschland ist. Seine Kunsthalle, der Pavillon am See (ganzjährig geöffnet),
gilt als Wahrzeichen am Ammersee. Jedes Jahr werden dort an Maria Himmelfahrt (15. August) die neuesten Kreationen präsentiert.

In unvergleichlicher Natur

Zweifelsohne übt und übte die von bewaldeten Moränenhügeln und einsamen Moorflächen geprägten Landschaft
einen großen Reiz auf die Künstler aus. Das Feriendomizil nahe des Pfaffenwinkels fasziniert mit einer unvergleichlichenVogel- und
Pflanzenwelt, die den internationalen Schutz der Ramsar-Konvention genießt. Der völkerrechtliche Vertrag dient dem Schutz von
Feuchtgebieten insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Wattvögel und vergibt diesen Status nur sieben Mal in Bayern.

Vor dieserherrlichen Kulisse hat sich der Ammersee zu einem bedeutenden Wassersport- Dorado mit Strandbädern, Surfschulen und
Deutschlands ältester Binnensee- Segelschule in Dießen entwickelt. Abgerundet wird der Erholungswert durch eine vielseitige Kneipenszene
mit Gourmetgastronomie, Landhotels und bodenständigen bairischen Wirtschaften.

Quelle: Beate Bentele



Abdampfen wie damals

Der Ammersee ist 16 km lang, bis zu 6 km breit und misst an der tiefsten Stelle 81 m. Eine besonders
angenehme Methode ihn zu durchmessen ist die Fahrt auf einem der Schaufelraddampfer der Bayerischen
Seen-Schifffahrt: auf dem RMS Herrsching oder dem RMS Dießen (Baujahr 1908).

Eine umfassende Generalsanierung gab unlängst dem RMS Dießen sein ursprüngliches Aussehen zurück,
das sich aus den noch vorhandenen Originalplänen herauslesen ließ und von dem bei vergangenen
Modernisierungen abgewichen worden war. Im Juli 2006 stellte Bayerns Finanzminister Faltlhauser das
Dießener Wahrzeichen wieder feierlich in Dienst.

Originalteile in der Ausstellung

Bei der Renovierung bemühte man sich mit großem handwerklichen Geschick und Liebe zum Detail,
möglichst viele Originalteile nach entsprechender Bearbeitung erneut zu verwenden. So stammen im Bugsalon
die Deckenprofile, der Eichenboden und die Bullaugen aus dem Jahr 1908. Der Hecksalon ist – um den geänderten
Ansprüchen der Passagiere und den hohen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden – nur noch zur Hälfte im
Schiffsrumpf versenkteingebaut. Von diesem sog. Halbsalon aus haben nunmehr 100 Fahrgäste freie Sicht
auf den Ammersee.

Einige Originalteile aus der Dampfschifffahrt erfuhren eine gründliche Aufarbeitung und sind auf dem Schiff
ausgestellt. Nicht fehlen dürfen selbstverständlich das original Steuerrad im Steuerhaus, die Schiffsglocke und
die mit einem Dampfgenerator betriebene Dampfpfeife.
www.seenschifffahrt.de

Information:
Tourist Info Dießen
Bahnhofstr. 12
86911 Dießen am Ammersee
Tel. 08807 / 1048
Fax 08807 / 4459
E-mail:





info@tourist-info-diessen.de
www.diessen.net


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