Tourismusverband Ammersee-Lech – Trio für GenießerSchondorf, Eching, Greifenberg

Trio für GenießerSchondorf, Eching, Greifenberg

Am Nordwestende des Ammersees bilden die Gemeinden Eching, Greifenberg und Schondorf
eine Verwaltungsgemeinschaft. Gemeinsam ist ihnen auch die Lage in einer
Landschaft voll Schönheit und Harmonie.


Wie diese zwei Radler bei der Brotzeit am Ammersee finden Erholungssuchende viele

verlockende Aussichten in dieser Ecke des Ammersees. So treffen sie auf den 250 km langen ‚Münchner Jakobsweg‘ über Andechs nach Schondorf und weiter nach Dießen bis hin zum Bodensee.

Die bayerischen Etappen des sich insgesamt über 2700 km erstreckenden Weges von
München nach Santiago de Compostela in Spanien erschließen nicht nur den Pilgern den Reiz
des Voralpenlandes!

Schondorf (3910 Einwohner) erblickt man von weitem dank der St. Anna Kirche (1499), die –
ursprünglich im gotischen Stil erbaut – im 17. und 18. Jahrhundert mit sehenswerter Barock-
ausstattung umgestaltet wurde. Bedeutender ist einer der am besten erhaltenen romanischen
Sakralbauten des Alpenvorlandes, die Kirche St. Jakob (1149). Sie war wohl eine Station auf
dem ganz Europa überspannenden Netz an Pilgerwegen ins galizische Santiago Compostela
zum Grab des Apostels Jakobus.



Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde – entstanden aus den Ortsteilen Ober-
und Unterschondorf – datiert um das Jahr 750 in einer Schenkungsurkunde des Klosters
Benediktbeuren. Von der Römerherrschaft in Bayern zeugt eine Badeanlage, die 1924 im
Süden von Schondorf ausgegraben wurde. Die ursprüngliche Fischer- und Bauernsiedlung
entwickelte sich im vergangenen Jahrhundert zu einer beliebten Villengegend und als Luftkur-
ort (585 m über N.N.) zu einem Erholungsraum. Zu den vielen Besuchern zählten Künstler
und Wissenschaftler, darunter Bert Brecht, der in seinem Gedicht „Zeit meines Reichtums“
an seine Urlaube am Ammersee erinnerte.
Andere blieben länger:

Das Schondorfer Leben klingt an in den Werken des Komponisten und Dirigenten Hans Erich
Pfitzner (1869 – 1949), der hier zehn Jahre lehrte und komponierte. An der Seepromenade
erinnert ein Denkmal an den vielseitig Begabten, der auch als Regisseur und Schriftsteller
arbeitete. Dank seiner Musikalität galt er neben Richard Strauß als der bedeutendste
deutsche Komponist der Vorkriegszeit.

Der Maler Wilhelm Leibl (1844 – 1900) verlebte hier wohl seine glücklichsten Jahre und schuf
einige seiner wichtigsten Werke, die ihn zu einem der bekanntesten Vertreter des Realismus
in Deutschland machten.

Hans Hermann (1899 – 1981) gründete 1979 das Gestalt-Archiv als Bildungszentrum für
Kunstpädagogik und Kunsttheorie. Seit den 20er Jahren trug er eine außergewöhnliche
Sammlung von Malereien, Grafi- ken, Zeichnungen, Textil- und Werkstücken zusammen und
baute eine Fachbibliothek auf. Das Gestalt-Archiv e.V. ist für Besucher geöffnet.

Eching (1620 Einwohner) grenzt an ein großes Naturschutzgebiet, das Ampermoos.
Der Fluss, der den Ammersee hier verlässt, eignet sich gut für Ruderpartien. Das weit-
läufige Erholungsgelände am Seeufer verfügt über ein Strandbad mit Segelclub und
Surfschule und vielfältigen Spielmöglichkeiten für Kinder. Im Ort selbst steht die 1766
von Leonhard Mathäus Gießl erbaute und im 18. Jahrhundert vergrößerte Pfarrkirche
„St. Peter und Paul“. Sie beherbergt einen besonders schönen Hochaltar aus der späten
Rokokozeit und Fresken von Hofmaler Johann Luidl. Die Deckengemälde stammen von
Christian Wincki (1770). Neben der 1991 renovierten Kirche lohnt es sich, die Sebastians-
kapelle zu besuchen. Sie wurde 1650 aufgrund eines Gelöbnisses gebaut, nachdem im
Dorf die Pest ausgebrochen war.

Greifenberg und sein Ortsteil Beuern (2040 Einwohner) liegen wenige Kilometer vom
Ammersee entfernt – Wasser spielt trotzdem eine große Rolle. Zum einen betreibt der
Landkreis Landsberg hier ein Warmbad, zum anderen genoss eine Mineralquelle in der
Vergangenheit einen guten Ruf. Nachdem ein Landarzt sie entdeckt hatte, entstand ein
Badehaus, das sogar König Ludwig I. und Königin Therese aufsuchten. Das Theresienbad
ist heute ein Seniorenheim des Landkreises. Die Gegend war schon in der Hallstattzeit
besiedelt, was 14 Hügelgräber im nahen Weingartenwald beweisen. Greifenberg ist wohl
eine Gründung der Grafen von Dießen und Andechs.Anfang des 10. Jahrhunderts.

Nach dem Ableben des letzten Andechsers 1248 gelangte die Veste Greifenberg in den Besitz
eines ihrer Ministerialen mit dem Namen Gripho – Greiff, der dem Ort schließlich den
Namen gab. Im Jahre 1396 wurde Hans der Greif, der letzte Vertreter des Geschlechts,
während eines Kreuzzuges von den Türken in Konstantinopel enthauptet.

Zwischenzeitlich in den Besitz der Wittelsbacher gelangt verkauften diese 1507 die
Hofmark Greifenberg als freies Eigen an Erhard von Perfall. Die Familie von Perfall ist seit
dieser Zeit ununterbrochen Besitzer des Schlosses Greifenberg. Der vierflügelige, hoch über
dem Windachtal aufragende Bau brannte im Jahre 1760 ab und wurde wieder aufgebaut.

Der Münchner Jakobsweg

Schon im Mittelalter war der Jakobsweg nach Santiago de Compostela zum Grab des Apostels
Jakobus des Älteren einer der großen Pilgerwege, der für die Gläubigen insbesondere aus dem
Osten Europas über die Region München Richtung Spanien führte. Seit einigen Jahren gibt es
einen mit der stilisierten gelben Jakobsmuschel gut ausgeschilderten ‚Münchner Jakobsweg‘,
der in zehnTagesetappen über etwa 250 km vom Münchner Stadtzentrumaus zum Bodensee
verläuft. Dort trifft er auf den Schweizer Jakobsweg. Die Initiatorenwählten Schondorf mit
seiner 1149 von Chuonradus erbauten St. Jakobskirche für die offizielle Eröffnung des Weges
am 25. Mai 2003 aus. Am Ammersee erhält derJakobspilger an 4 Stempelstellen einen Eintrag
in seinen Pilgerpass.

2700 Kilometer bis nach Spanien

Geschichts- und Kunstdenkmäler prägen den Weg über Schäftlarn im Isartal nach Andechs und
Schondorf und weiter nach Dießen, von wo aus es in den Pfaffenwinkel nach Wessobrunn
und Steingaden geht. Über Kempten im Allgäu kommt man schließlich nach Bregenz am
Bodensee. Insgesamt erstreckt sich der Weg, den der EuropäischeRat zur Europäischen Kultur-
straße erklärt hat, von der bayerischen Landeshauptstadt ins nordgalizische Santiago de
Compostela über 2700 km.

Wer vor dem weiten Weg zurückschreckt, kann ja erst einmal mit wenigen Etappen beginnen.
Pilgern heißt, sich auf den Wegzu machen – nicht nur mit den Füßen, sondern auch mit dem
Herzen, dem Geistund der Seele. Die Gemeinden entlang des Ammersees laden dazu herzlich
ein!

Information:
Tourist Info Schondorf am Ammersee
Tel. 08192 / 8899
Fax 08192 / 998810
E-Mail:



tourismus@schondorf.de
www.schondorf-tourismus.de